Zu unserer Geschichte
60 Jahre Söllingen Swingers!
60 Jahre Square Dance – das ist eine lange Zeit! Aus Anlaß des Jubiläums haben wir drei fette Aktenordner durchforstet und einige „altgediente“ Tänzer/innen befragt und zusammengestellt, was wir über die Geschichte des Clubs herausfinden konnten.
Das älteste Blatt im Archiv ist eine Einladung zu einem Event im Jahr 1967. Die ersten deutschen Tänzer von denen wir wissen, Ines´ Eltern, sind heute in dritter Generation aktiv. Die nächsten, die heute noch dabei sind, Ehepaar Krebs, absolvierten Anfang der 80er Jahre ihre Class, tanzen also seit fast 40 Jahren!
Auch wenn wir coronabedingt nicht so feiern können, wie wir es am liebsten tun und wie wir es auch geplant haben, nämlich mit einem ausführlichen Tanz, einer Special Club Night im September, so wollen wir Euch wenigstens was über die Geschichte des Clubs zu lesen geben. Wir hoffen, dass wir das mit dem Tanzen nächstes Jahr nachholen können!
Wir sind einer der ältesten Square Dance Clubs in Deutschland. Gegründet wurde der Club am 15. 12. 1960 von den Kanadischen Streitkräften, die in Söllingen stationiert waren, einem Ort in der Rheinebene zwischen Offenburg und Baden-Baden. Die Kaserne der Air Base trug bis in die 2000er Jahre ganz offiziell den Namen „Klein-Kanada“. Zunächst war es ein rein kanadischer Club. Im Lauf der Zeit wurden aber Kontakte in die Umgebung aufgebaut, man lud ein und gestattete spätestens ab Ende der 60er Jahre auch Deutschen, im Square Dance Club mitzutanzen.
Schließlich tanzten Kanadier, Franzosen, Amerikaner und Deutsche zusammen bei den Soellingen Swingers, man kommunizierte dreisprachig. In den 70er Jahren wurde auch ein Zweig mit Round Dance aufgebaut, den es aber schon lange nicht mehr gibt. Jedes Jahr wurde im Herbst der Klein-Kanada-Dance veranstaltet. Die Kanadier führten auch den Penguin Dance im Februar ein, bei dem tatsächlich auf Schlittschuhen auf der kanadischen Eisbahn getanzt wurde. Der Penguin Dance fand 2015 zum bisher letzten Mal statt.
Der Club war sehr aktiv, es gab Demos, man machte Ausflüge und tourte fleißig. Im Jahr 1983 beispielsweise gab es mit anderen Clubs eine 10-Länder-Tanztour vom Start in Holland über Italien weiter bis zum Ziel in Liechtenstein unter dem Motto: „Tanze in 10 Ländern in 24 Stunden“! Auch an einem Guinness-Rekordversuch beteiligte man sich: 1985 bildeten über 620 Tänzer/innen aus 73 Clubs in Heilbronn die „longest Contra Line“.
Schon ab 1982 war bei den Kanadiern ein deutscher Caller angestellt, Roland Federle: hier schließt sich ein Kreis, denn Roland callt seit Ende letzten Jahres wieder für uns! Die langjährigsten Tänzer unter uns haben ihn damals schon erlebt.
In den Jahren 1991 und 1992 zogen die Kanadier aus Söllingen ab, die deutschen Mitglieder des Clubs durften Club, Name, Badge und Banner übernehmen. Zur Umgestaltung in einen deutschen Verein bekamen wir Schützenhilfe von den von Amerikanern gegründeten Kut Ups in Karlsruhe, die bereits Anfang der 80er Jahre als deutscher Verein registriert wurden. Ohne Kanadier war der Club nun ziemlich klein, hatte eine Zeitlang nur mit Mühe genug Tänzer für einen Square und einige Jahre zu kämpfen, um zu überleben und ausreichend neue deutsche Tänzer zu finden. Heute haben wir wieder fast 60 Mitglieder.
Der letzte kanadische Caller, Ches Hancock und seine deutsche Frau Trudy als Präsidentin blieben dem Club noch einige Jahre erhalten, erst nach Ches` Tod 1997 übernahm Lorenz Kuhlee das Callen. Seit 1999 tanzen wir im „Hopfenschlingel“ in Rastatt, von 2006 bis 2019 mit Gerry Kuhn als Caller. Der erste Pluskurs fand 2011 mit Gerry statt, die gut gewachsene, lebhafte Plusgruppe tanzt heute vierzehntägig.
Nun feiert das „Souvenir der Kanadischen Streitkräfte“ also sein 60-jähriges Bestehen. Das Jubiläum wollten wir begehen mit einer Special Club Night am 26.9.2020, was aber zumindest verschoben ist.